AFW Creativ-Stickerei erreicht das Finale des Staatspreises „Sieger 2012“
so berichtete die Presse:
Die bayerische Staatsregierung zeichnet die AFW Creativ-Stickerei als Vorreiter für Chancengleichheit aus. Der Handwerksbetrieb aus Marktleugast ist einer der 17 Finalisten des Wettbewerbs „Sieger 2012“.
Zum zweiten mal ehrte das bayerische Arbeits- und Familienministerium Unternehmen im Freistaat, die für gerechte Chancen in der Arbeitswelt einstehen. Der mit 20 Mitarbeitern kleinste Betrieb unter den Finalteilnehmern war die AFW Creativ-Stickerei. Die Textilmanufaktur aus dem Frankenwald ist eine von drei oberfränkischen Firmen, die zur Preisverleihung nach München eingeladen wurden.
Eine Jury, bestehend aus Vertretern der Regierung, des Arbeitgeberverbandes und der Gewerkschaft hatten zuvor AFW in Marktleugast besucht und in den Kreis der Finalisten erhoben. Mit dem Preis will die Staatsregierung Unternehmen auszeichnen, die sich in besonderer Weise um die Chancengerechtigkeit für Frauen und Männer im Erwerbsleben einsetzen.
"Als kleinerer Betrieb ist es natürlich schwieriger, in einem Wettbewerb gegen Großunternehmen zu bestehen", sagt AFW-Geschäftsführerin Birgit Rodler. Unter den 17 bayerischen Finalteilnehmern waren unter anderem Adidas, die Deutsche Telekom und Bosch.
Projekte wie eine Kinderkrippe lassen sich nur in einem Konzern verwirklichen, meint Rodler. Dafür will AFW in anderen Bereichen soziales Engagement zeigen und beispielsweise älteren Arbeitnehmern eine Chance bieten. Unter den 20 Beschäftigten der Stickerei sind allein neun Mitarbeiter über 50 Jahre alt. Zudem arbeiten bei AFW eine Schwerbehinderte, sowie eine Mutter, die branchenfremd nach acht Jahren Elternzeit eingestellt wurde und im Betrieb nun eine flexible Teilzeitbeschäftigung ausübt.
"Diese Dinge sind für uns eigentlich selbstverständlich", sagt Birgit Rodler. Umso mehr freut sie sich über die Auszeichnung für ihre gelebte Firmenphilosophie. Dennoch sieht sie längst nicht überall die Chancengleichheit im Unternehmen hergestellt. "Eigentlich bräuchten wir eine Männerquote", scherzt die Chefin. Die Geschäftsführung, bestehend aus vier Frauen, ist nämlich zu 100 Prozent weiblich.
Unter den 20 Mitarbeitern der Creativ-Stickerei sind vier Männer, was in der Textilbranche nicht selten ist. "Wir würden ja gerne qualifizierte Kräfte einstellen. Aber es ist nicht einfach", sagt Rodler. Seit drei Jahren sucht AFW einen Auszubildenden. Obwohl die Textilfachschule in Münchberg in unmittelbarer Nähe ist, wollen weder Mann noch Frau den Beruf des Stickers erlernen.
Die drei Bayern-Sieger, die aus den 17 Finalisten hervorgegangen sind, waren die Gebrüder Peters Gebäudetechnik GmbH aus Ingolstadt, die Adidas AG aus Herzogenaurach und IBC Solar AG aus Bad Staffelstein.